Le Passeur du Trieux

Ein unvergessliches Erlebnis im Mündungsgebiet des Trieux

Balades sur le Trieux avec le Passeur du Trieux ©L'Oeil de Paco

Sébastien

Der Fährbootkapitän weiß allerlei über die Schätze des Flusses zu berichten

  • Guingamp - Baie de Paimpol, ist Ein weitläufiges Gebiet, wo aus dem Zusammenleben von Seefahrern und „Landratten“ ein unvergleichlich vielseitiges Naturerbe entstanden ist
  • Der ideale Tag Jeder Tag ein erfüllter Tag
  • Deine Philosophie Gemeinsam Spaß haben
  • Dein Lieblingsplatz Der Trieux
  • Dein Leibgericht Gut essen
  • Deine Leidenschaft Die Bootsflotte

Probieren Sie unsere Angebote aus: Jede Bootstour hat ihren besonderen Reiz

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#guingampbaiedepaimpol

Machen Sie eine Bootstour mit Sébastien Peillet. Er kennt die schönsten Ecken und Winkel im Mündungsgebiet des küstennahen Trieux.

Ausgangspunkt: der Hafen von Pontrieux

Es ist 10 Uhr morgens. Im Hafen von Pontrieux hebt sich das Flussausflugsboot mit seinem grün-weißen Rumpf vor der morgendlichen Nebelkulisse ab. Es heißt Le Passeur Braz und ist bereits das dritte seines Namens.

Am Steuer steht Sébastien Peillet, der seit 2013 gemeinsam mit seiner Frau Véronique Batifoulier das Unternehmen leitet, das geführte Bootstouren auf dem Trieux anbietet.

Nach einem Hinweis auf die in Coronazeiten übliche Maskenpflicht und das bereitgestellte Handdesinfektionsgel legt das Boot ab und steuert das weit verzweigte Flussmündungsgebiet an. Wegen der seit 2020 geltenden Abstandsregeln sind statt der üblichen 58 heute nur 29 Passagiere – die zulässige Höchstzahl – an Bord.

Glockengeläut am Ufer

„Hier war noch nie jemand seekrank“, zerstreut Sébastien mögliche Bedenken seiner Passagiere, derweil am linken Flussufer in Ploëzal die Glocken läuten und eine Anwohnerin ihrer Gewohnheit getreu dem auslaufenden Boot zuwinkt.

Sébastien, das Ruder in der einen und ein Mikro in der anderen Hand, kommentiert fleißig, während seine Ausführungen auf einem Bildschirm vor den Sitzreihen illustriert werden. An Bord geht es gut gelaunt und locker zu, was den Käpt‘n nicht davon abhält, auf die bedrohliche Verschlickung des Flusses hinzuweisen, die größtenteils dem durch die konventionelle Landwirtschaft verursachten Eintrag von Sedimenten geschuldet ist.

Die Kormorane, die zwischen zwei Tauchgängen ihr Gefieder auf den Tonnen trocknen, sind wenig beeindruckt von dem menschlichen Treiben auf dem Wasser. „Ihr Federkleid“, weiß Sébastien, der im Nebenberuf Naturführer ist, zu berichten, „ist im Gegensatz zu dem anderer Meeresvögel nicht wasserdicht.“ Für ihn, der in dieser herrlichen Natur aufgewachsen ist, haben die Ufer und das Mündungsgebiet keine Geheimnisse.

„Zauberhaft!“

Bei der Schleusendurchfahrt erfahren wir dank sachkundiger Erläuterungen mehr über die Funktionsweise des wasserverkehrstechnischen Bauwerks. Danach geht es steuerbordseitig an dem kleinen Hafen Goas Vilinic bei Quemper-Guézennec vorbei, der Geburtsstadt des Marineoffiziers Fleuriot de Langle, der einst als Kommandant der Astrolabe an der Expedition von La Pérouse beteiligt war.

Anschließend geht es in Begleitung von Reihern und Lachmöwen den von Trockenmauern gesäumten Treidelpfad entlang zur Mündung des Trieux-Zuflusses Leff, wo wir die von Gustave Eiffel gebaute Frinaudour-Brücke von unten bewundern, deren Steinbögen die einzigen Überreste einer einst an diesem Uferabschnitt errichteten Festung sind. Das unweit von hier im Schlick verrottende Wrack des Schleppnetzbootes Jean-Lou Bernard sollte eigentlich zum Restaurant umgebaut werden, aber daraus ist nichts geworden.

Während die hiesige Festung von der Vegetation des Lancerf-Forsts überwuchert ist, ragt Schloss La Roche Jagu auf seinem Felsvorsprung bis heute stolz in den Himmel. Wir drehen zu seinen Füßen ein paar Runden auf dem Wasser. „Im Frühjahr“, kommentiert unser Kapitän, „bestimmt leuchtend gelber Ginster das Bild, im Sommer Heidesträucher, und im Herbst ist die Landschaft einfach zauberhaft.“ Und ergänzt: „Gehen Sie unbedingt in den Park, das ist kostenlos.“

Fischadler

Unsere mit Ferngläsern bewaffneten vogelkundigen Begleiter Michel und Catherine geraten angesichts eines über uns kreisenden Fischadlers – „eine Seltenheit!“ – in Verzücken. Sébastien seinerseits schimpft über Wasserskifahrer, die wildlebende Tiere wie diese stören. Wie gut, dass man auf dem Trieux dank Natura 2000-Label nicht mehr als fünf Knoten fahren darf!

Zwischen den Sandbänken manövrierend erläutert uns Sébastien, dass der Trieux nie vermessen wurde. Wir streifen Pleudaniel und Schloss Boloï, das an die kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Engländern erinnert. Eine kleine Bucht an Backbord bildet die Grenze zwischen Trégor und Goëlo. „Dort“, meint unser Käpt‘n augenzwinkernd, „herrschen andere Sitten“.

Mit Brassens über die Brücke

Nachdem wir das Herrenhaus Traou-Nez, das durch den Mordfall Seznec traurige Berühmtheit erlangte, hinter uns gelassen haben, rückt die große Lédano-Bucht mit der eleganten Brücke über den Lézard ins Bild, bei der einem unwillkürlich das Brassens-Lied „Il suffit de passer le pont“ (Man muss nur über die Brücke) einfällt. Im Hafen, den der Chansonnier in einem anderen Lied als „kleines Stückchen Paradies“ beschrieb, endet unsere Tour.

Text: David Kerhervé - Publihebdos

  • Vue depuis le passeur du Trieux ©L'Oeil de Paco
  • Le bateau passeur du Trieux ©L'Oeil de Paco
  • Vue sur le château de la Roche Jagu depuis l'estuaire du Trieux