Jean Lelièvre
Tourenführer in der Vallée des Saints
- Guingamp - Baie de Paimpol hat viel zu bieten Die Vallée des Saints im Herzen einer attraktiven Reiseregion
- Dein idealer Tag Alles tun, damit die Tourengäste einen schönen Tag verbringen
- Dein Lebensmotto Aufgeschlossen und kommunikativ sein, um die optimale Work-Life-Balance zu finden
- Dein Place to be Am Wasser, das gibt mir Energie
- Dein Faible Eine gute Zeit mit meinen Kumpels haben
- Dein Liebstes Videospiele und Outdoor-Aktivitäten
Als wir erfuhren, dass in Carnoët, einem kleinen Dorf im bretonischen Hinterland, eine Gruppe von Heiligenstatuen beheimatet sei, deren Wundertaten Gegenstand zahlreicher bretonischer Sagen und Legenden sind, ist unsere Neugier geweckt, und auf geht’s zum „Heiligental“ (Vallée des Saints), um dem Geheimnis der Steinheiligen auf die Spur zu kommen.
Mit Tourenführer Jean auf den Spuren der heiligen Riesen
Jean, Tourenführer in der Vallée des Saints, begleitet uns auf eine Reise in die sagenumworbene Geschichte der Bretagne. Wir erklimmen eine Anhöhe und nehmen das großartige Panorama der vor uns liegenden Zentralbretagne in Augenschein. In der Ferne entdecken wir ganz hinten im Tal eine kleine Kapelle. „Die Kapelle des heiligen Gildas“, klärt Jean uns auf, „steht unter Denkmalschutz. Zu Ihren Füßen sehen Sie eine bewundernswert gut erhaltene Erdhügelburg.“ Und da sind sie auch schon, die überdimensional großen Steinheiligen. An die einhundert an Menhire erinnernde Statuen, die vor uns wie aus den Tiefen der Geschichte auftauchen. Jean erläutert uns, dass die zu Männer-, Frauen- oder Tierfiguren verarbeiteten Steinblöcke von unzähligen Sagen, Ritualen und Wundertaten erzählen. Wir lauschen seinen begeisterten Worten mit kindlicher Verzückung. „Sie waren als Mönche oder Priester vom anderen Ufer des Ärmelkanals hierhergekommen“, berichtet Jean, „und wurden für ihr vorbildliches Leben von den hiesigen „Heiden“ heiliggesprochen. Mit ihren außergewöhnlichen Wundertaten liefern sie Stoff für Sagen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.“
Einige davon liegen dem Tourenführer besonders am Herzen, wie z. B. die des Sankt Tugdual, „einem der heiligen Gründer der Bretagne und ersten Bischöfe von Tréguier, der“, so Jean weiter „einen Drachen besiegte, dem die Region ihr rotes Wappentier verdankt.“ Oder die des heiligen Bieuzy, der gerade eine Messe zelebrierte, als ein Feudalherr ihm auftrug, seine tollwütigen Hunde zu heilen. Als er sich weigerte, den Auftrag zu erfüllen, spaltete der erzürnte Feudalherr ihm mit seiner Waffe den Schädel. Doch Bieuzy las die Messe zu Ende, machte sich auf zu Sankt Gildas und verstarb schließlich zu dessen Füßen. Seither wird der heilige Bieuzy bei Tollwut und Kopfschmerzen angerufen.“ Wir verbringen eine wunderbare Zeit mit Jean und seinen Geschichten, die den Steinheiligen Leben einhauchen.
Osterinsel auf Bretonisch
Voller Begeisterung spricht Jean von dem Projekt: „Dass dieses abgefahrene Projekt Wirklichkeit werden konnte, ist Philippe Abjean, dem Vorsitzenden des Vereins La Vallée des Saints, und Sébastien Minguy zu verdanken, denn sie haben in der Startphase Sponsoren, Bildhauer und ehrenamtliche Helfer für das Generationenprojekt gewonnen. Mittlerweile stehen hier schon mehr als einhundert Steinriesen, und jedes Jahr kommen neue dazu, die die Zielmarke von eintausend Statuen näher rücken lassen." Vielleicht werden sich nachfolgende Generationen in ferner Zukunft einmal den Kopf darüber zerbrechen, was die Bretonen wohl damit hatten sagen wollen.
Bildhauer aus Leidenschaft
Auch auf die Künstler selbst, die den Steinblöcken des Heiligentals mit ihren Werkzeugen Form verleihen, geht Jean mit seinen Komentaren ein . „Die Bildhauer, eine Gruppe von rund zwanzig Künstlern aus der Bretagne und anderen Regionen, finden sich einmal pro Jahr hier ein, um Steinen und verstorbenen Heiligen neues Leben einzuhauchen. Jede Statue hat eine individuelle und künstlerische Gestaltung und jede einzelne findet ihren Platz auf der Anhöhe von Sankt Gildas. Man kann den Künstlern bei der Arbeit zuschauen und beobachten, wie die von ihnen entworfenen Figuren peu à peu Form annehmen.“