Auf Tour im Mündungsgebiet zwischen La Roche-Jagu und Pontrieux
An einem herrlich sonnigen Tag brechen wir zu einer Erkundungstour an den Trieux auf, dessen Ufer sich von La Roche-Jagu bis Pontrieux durch das grüne Flusstal schlängeln.
La Roche-Jagu
Wir sind heute Morgen auf Streifzug in den Gärten von Schloss La Roche-Jagu, wo eine angenehm erfrischende Brise herrliche Düfte zu uns herüberweht. Das auf einem erhabenen Felsplateau stehende wehrhafte Schloss wacht seit mehr als sechs Jahrhunderten über das Mündungsgebiet des Trieux. Das tief unter uns ruhig fließende Wasser schimmert in unzähligen Grüntönen und ist die perfekte Kulisse für mein Gruppenfoto!
Sogar die Kinder machen das Programm klaglos mit, planschen in den zahlreichen Wasserrinnen, klettern auf Bäume und über Mauern, verstecken sich hinter kunstvoll geflochtenen Weidenhecken und hüpfen zwischen Kräuterbeeten hin und her. Gartengestalter sind wahre Zauberkünstler, wenn es darum geht, Bauwerke und Pflanzen in einen Dialog zu bringen und uns mit ihren botanischen Kreationen zum Träumen einzuladen. Nach einer letzten Verschnaufpause im Schatten des für Kinder sehr spannenden Palmengartens brechen wir, noch ganz entrückt vom soeben erlebten Sinnestaumel, nach Pontrieux auf.
Pontrieux, die Kleinstadt mit Charakter
Den Fluss entlang gehend erreichen wir Pontrieux und sind nicht wenig erstaunt, in mehr als 15 km Entfernung von der Küste so viele Segelboote zu sehen. Auf einem Platz erinnert ein schmuckes Fachwerkhaus an die glorreiche Vergangenheit von Pontrieux. Lautlos fahren Kähne unter der Brücke durch und bringen ihre Bordgäste zu den verstecktesten Ecken und Winkeln der prämierten Kleinstadt. Den Anleger haben wir schnell gefunden. Bunte Boote, Waschhäuser mit Blumen und Trockensteinbauten spiegeln sich im Wasser – das reinste Postkartendekor und eine traumhafte Stille.
Wir gehen an Bord eines Kahns, dessen junger einheimischer Bootsführer sich für die Geschichte der Stadt und ihre rund fünfzig Waschhäuser begeistert. Pontrieux war als Hafen von Guingamp mit dem Getreide-, Leinen- und Holzhandel einst zu Wohlstand gelangt, so dass sich manch begüterter Bürger der Stadt ein eigenes Waschhaus leisten konnte und seine schmutzige Wäsche auch im übertragenen Sinne nicht in der Öffentlichkeit waschen musste. Die Kids sind begeistert. Sie lauschen den Ausführungen über die Arbeit der Wäscherinnen gespannt und erfahren, dass es vor noch gar nicht so langer Zeit keine Waschmaschinen gab. Unser Guide unterhält uns mit historischen Anekdoten, und wir fühlen uns geehrt, dass die Einheimischen mit Begeisterung von den liebevoll restaurierten geheimen Ecken und Winkel ihrer Stadt erzählen.
(© Text: Publihebdos)