Die Altstadt von Paimpol überrascht uns. Als Hafen, wo einst die berühmten Islandfischer ablegten, war uns die Stadt bereits bekannt. Jetzt entdecken wir in den vielen Kunstgalerien und Kunsthandwerksbetrieben der Stadt eine nicht minder spannende Facette von Paimpol, das nicht von ungefähr als „Stadt der Kunst und des Kunsthandwerks“ ausgezeichnet wurde.
Kunsthandwerkliche Stadtführung
Das mit dem Label „Sehenswerte Hafenstadt“ ausgezeichnete Paimpol genießt auch als Ort der Kunst und des Kunsthandwerks einen guten Ruf. Ein Freund aus Paimpol hatte mir eine Stadtbesichtigung mit Ana empfohlen, die mit seinen Worten, „wie kein anderer Geschichten über die Stadt zu erzählen weiß“.
Stadt der Kunst und des Kunsthandwerks
Unser erstes Ziel ist die an der Place du Martray im Zentrum der Altstadt, in einem Haus aus dem 15. Jh. eingerichtete Werkstatt von Lionel Le Calvez, der seit mehr als 30 Jahren als Maler und Seriegrafiekünstler tätig ist. Einen Steinwurf von hier entfernt, in der Rue des 8 Patriotes, liegt die Galerie des künstlerisch in einer ganz anderen Welt verorteten Guy L’Hostis, der uns als offizieller Marinemaler mit auf die Reise nimmt und an seiner Leidenschaft der Weltmeere teilhaben lässt.
Unterwegs meldet sich dann unsere Reiseführerin wieder zu Wort, um mal angesichts einer Pflastersteingasse eine Anekdote zu erzählen – in der Rue Pasteur beispielsweise waren einst Milchbetriebe ansässig – oder uns vor einer Hausfassade wie der des historischen Taubenhauses der Stadt – Baufachwissen zu vermitteln.
So gelangen wir in die etwas höher gelegene Rue de l‘Église, wo uns Miguelle Bizouarn, eine schillernde Künstlerpersönlichkeit, die kein Blatt vor den Mund nimmt, in ihrem Werkstattshop begrüßt. Die Werke der früher als Keramikerin tätigen Malerin zeichnen sich durch einen eigenwilligen, teilweise abstrakten Stil aus.
©Text: Valérie Picard