Ausflug in eine an sakralen Kunstschätzen reiche Vergangenheit
Der Kulturverein Bon Sauveur bietet in den Sommermonaten von seinen kunst- und kulturbeflissenen Mitgliedern geführte Besichtigungen der Abtei an. Dabei erfahren Besucher:innen Wissenswertes, Unterhaltsames, Erstaunliches und Erheiterndes über den aus Granitstein nach mittelalterlichem Vorbild klassisch gestalteten Sakralbau.
Psychiatrische Klinik für Frauen
1857 siedelten sich in Bégard Nonnen aus Caen an, um eine Ordensgemeinschaft zu gründen und in der ehemaligen Zisterzienserabtei, die von da an ihr Eigentum war, ein Waisenhaus und eine Anstalt für geistergestörte Frauen einzurichten. Das Waisenhaus wurde bereits wenige Tage nach der Ansiedelung der Ordensschwestern eröffnet, die private Anstalt für die Unterbringung von 100 geistesgestörten Frauen folgte einige Zeit später.
Aus dem Waisenhaus wurde später eine Schule, aus der Irrenanstalt eine Privatklink für geistige Gesundheit. Heute werden die Patientinnen und Patienten hier von der Stiftung Bon Sauveur aufgenommen und nicht mehr, wie zu Zeiten der Ordensschwestern, weggesperrt. Die große Abtei, in der einst an die 120 Nonnen und 1000 Patient:innen lebten, ist heute unbewohnt, aber nach wie vor ein geschichtsträchtiger Ort.
Eine Gedenkstätte
An geschichtsträchtigen Orten gibt es oft viel zu entdecken. Sehenswert sind insbesondere die Kapelle der Ordensschwestern und die der Kranken. Die Orgelempore überrascht mit einer bemerkenswerten Cavaillé-Coll-Orgel. Mit etwas Glück dürfen Sie vielleicht ein paar Noten darauf spielen!
Auch ein Abstecher in den umschlossenen Kreuzgang von 1888 lohnt sich; der dazugehörige prachtvolle Garten wurde unlängst neu gestaltet. Abschließend empfiehlt sich ein Besuch der Gedenkstätte, wo es eine restaurierte Uhr von Henry Lepaute mit Originalwappen sowie Umhänge, Register mit Einträgen zu den Anstaltsinsassen und ärztlichen Anmerkungen sowie diverse andere historische Gegenstände zu sehen gibt. Nach der Besichtigung hat die Abtei Bon Sauveur (fast) keine Geheimnisse mehr für ihre Besucher:innen.
(© Text : Publihebdos)









