An einem Frühlingsmorgen brechen wir im Islandfischerviertel von Paimpol zu einer Radtour durch malerische Landschaften auf.
An der Flussmündung unterwegs
Wenig später sind wir an der Trieux-Mündung, die bei Flut tiefblau schimmert. An einer Wegkreuzung weist ein hoch aufragender Kalvarienberg auf die Kapelle von Kergrist hin. Er dient einst als Landmarke für die Schifffahrt und ist mit Pierre Lotis Roman Mon frère Yves (Mein Bruder Yves) in die Literatur eingegangen.
Milchhof am Lédano
Im Vorbeiradeln genießen wir in der Bucht des Lédano die unberührte Schönheit der von weißem Sand gesäumten Flussmündung. Anschließend führt die Route zum Hof Kerbiguet, wo Milchbauer Loïc Gosselin Pie Noir-Kühe züchtet. Seine Leidenschaft für die kleinwüchsige heimische Rasse und seine Heimat teil er gern mit anderen. Wir verabreden uns zum nächsten Hof-Markt, um leckere Milchprodukte und Bio-Erzeugnisse aus heimischer Produktion zu kosten. Die Kapelle von Lancerf ist ein weiteres Schmuckstück des lokalen Kulturerbes. Die sich anschließende Etappe am Ufer der Flussmündung ist eine regelrechte Augenweide und ideal für eine Picknick- und Verschnaufpause am Wasser.
Im wohltuend kühlen Wald
Gestärkt nehmen wir den letzten Abschnitt nach Penhoat-Lancerf in Angriff, der an kleinen Höfen mit Holzzäunen, blauen Fensterläden und Weiden mit Ponys und Pferden vorbei durch das größte Waldgebiet der nordbretonischen Küste führt. Auf einer Fläche von 600 ha gedeihen hier Laub- und Nadelbäume, in der angrenzenden Heide blühen Steckginster und Eriken. In der Mittagshitze ist die Fahrt durch die nach Seekiefern duftende Luft eine willkommene Erfrischung. So rollen wir relaxt im Leerlauf dem Höhepunkt unserer Tour entgegen: der Maison de L’Estuaire, einem der vier Natur-Infozentren der Region. Dort erwartet uns Küstenwart Dominique. Er zeigt uns, wie man Watt, Heide und Wald mit dem Fernglas beobachtet, und erläutert uns das empfindliche Gleichgewicht dieses einzigartigen Ökosystems. Auf dieser ebenso lehrreichen wie spannenden letzten Etappe vergeht die Zeit wie im Flug.
Ein Zug, der aus dem Wald kommt
Schon neigt sich ein unvergesslicher Tag seinem Ende zu. Wie aus dem Nirgendwo taucht zwischen den Bäumen ein Zug auf und macht auf unser Winken hin halt. Wir steigen ein und beenden unseren Ausflug aufs Angenehmste mit einer spannenden Bahnfahrt durch die spektakulär weitläufige Landschaft der Trieux-Mündung.
(© Text: Publihebdos)